Thema: RWE Hunsrück Marathon 2005 - mein 4. Marathon - 04.09.2005-

 

Letzten Sonntag war es wieder so weit: der alljährliche Wettkampf, mein

Hunsrück-Marathon. Der Wettkampf veredelt die Lauferei aus dem Jahr und er

schmeichelt der Eitelkeit. Und er ist ein Ziel. Die sportliche Aktivität

will ein Ziel. Und so habe ich mich wieder sehr auf dieses Ereignis

gefreut.

 

Besonders kam in diesem Jahr dazu, daß auch zwei meiner Töchter mit an den

Start gegangen sind.

Ich habe gleich drei gute Nachrichten. Erstens bin ich wieder schadlos im

Ziel angekommen. Zweitens habe ich mein sportliches Ziel, die Vorjahreszeit

zu verbessern, erreicht und drittens, war ich noch schneller.

 

Trainiert habe ich wie all die Jahre mit Training am Montag und Mittwoch

jede Woche. Und in den letzten beiden Monaten eventuell auch am Wochenende,

soweit mich die Töchter angefordert haben. Und wie auch die letzten Jahre

habe ich dreimal einen 30km-Lauf gemacht. Ansonsten ist die

Trainingsstrecke 22 km. Aus diesem Training heraus ergab sich kein Ansatz,

schneller zu laufen als im Vorjahr. Aber letztes Jahr hatte ich noch

Spielraum, das wußte ich. Dieses mal wollte ich mich mehr quälen - das

sollte ausreichen für eine bessere Zeit. Dabei sind die ersten und die

letzten 5 km nicht geeignet, Zeit gut zu machen.

 

Als weitere Maßnahme hatte ich nach 5 km mich nach Mitläufern umgesehen,

denen ich mich anschließen konnte. Da hatte ich gleich die richtigen

erwischt, zwei junge Burschen. So ging ich freudig in die ersten 25 km und

hatte hier wieder viel Freude im voranschreiten. Bei gutem Tempo bis 35km

war der Lauf ohne Beschwerden und im geschlossenen Dreier-Team. Und noch

ohne Ermüdung. Bei 36 km ist an einer Versorgungsstelle aber schlagartig

unsere Dreier-Gruppe geplatzt. Markus war plötzlich 10 m vor mir - und ich

wußte sogleich, diese 10 m hole ich nicht mehr. Ich war nun also müde

geworden. Und der andere Kollege hat sich ebenso plötzlich hinter mir

verloren. Nun war ich wieder alleine.

 

So kamen die letzen 7 km, begleitet von Durchhalteparolen, alleine auf der

Strecke und reduziert auf den Wunsch, das Ziel bald zu erreichen. Zu diesem

Zeitpunkt wußte ich schon, daß diese Zeit besser wird, den es war wirklich

gut gelaufen. Auch die beiden Mitläufer traten auch ohne Uhr an, so wußten

wir tatsächlich nicht , wo wir stehen.

 

Und so war es dann im Zieleinlauf spannend und hoffnungsfroh. Markus hatte

ich gerade erst aus den Augen verloren, dafür bot sich nun ein anderer

Läufer für einen Endspurt an, der vor mir auf das Ziel zuwankte. Diesen

habe ich dann noch flott angegangen und motiviert. Plötzlich kam auch

wieder Leben in den Kerl, er hat die Aufforderung angenommen und sich im

Spurt auch seinen Platz nicht nehmen lassen. Und ich war sowieso

begeistert, denn mittlerweile wußte ich, daß ich in 3 Std. 15min das Ziel

erreiche. Markus hat 3.13 gelaufen.

 

Anstrengend war es gewesen, diesmal habe ich mich am Schluß gequält,

vielleicht hätte ich gegen Ende Traubenzucker futtern sollen. Die Beine

waren bis ins Ziel noch gut drauf, aber ich war einfach müde geworden.

In der AK M40 bin ich 7 von 46 Teilnehmer geworden, in der Gesamtwertung

lag ich 23 von 212 Teilnehmern.

 

Meine ältere Tocher ist erstmals den Halbmarathon gelaufen, war insgesamt

euphorisch begeistert und hat in der Hauptklasse (18-30Jahre) den 4. Rang

und in der Gesamtwertung Platz 31 von 210 Teilnehmern erreicht.

Meine jüngere Tochter ist auch erstmals im Halbmarathon als Schülerstaffel

unterwegs gewesen. Hier gab es bei wenigen angetretenen Staffeln den

1.Platz.

 

Beide wollen nächstes Jahr mehr.

Und ich, was mache ich nächstes Jahr? Das weiß ich noch nicht, aber immer

noch schneller geht nicht. Nicht bei diesem Training.

Ich grüße alle Mitläufer

 

Ingo Schabel