Anbei in Kürze meine Eindrücke zum gestrigen Lauf:
Gestern war es wieder soweit, mein alljährlicher läuferischer Höhepunkt,
der das Kalenderjahr in die Hälften "davor" und "danach" trennt.
Ziel war es, die seit 5 Jahren geübte Praxis, die Vorjahreszeit zu verbessern,
fortzuführen.
Dies ist nun sehr spannend gewesen, da ich mich ja nicht ewig verbessern kann,
irgendwann ist Schluß. Und ich ja am bisherigen Trainingsumfang ja in all
den Jahren auch nichts geändert habe. Und ja auch älter werde.
Allerdings bin ich dieses Jahr mental sehr gut unterwegs, schaue auf ein Trainingshalbjahr
mit in dieser Form nicht dagewesener Stabilität und Laufruhe zurück.
Ich wollte es dieses Jahr also unbedingt nochmal wissen, das Ziel war klar, die
3.10.06 Stunden aus 2006 zu toppen.
So bin ich also wieder freudig ins Rennen, habe mich auch ganz frei sogleich
in die vorderen Reihen gestellt. Besonders wichtig erschien mir zur Zielerreichung,
beizeiten die richtigen Laufpartner zu finden, mit denen der Lauf zu gestalten
ist, kämpferisch, und um der Langeweile zu begegnen.
Die drohenden sommerlichen Temperaturen wurden zur Kenntnis genommen, mehr nicht.
Im Hunsrück wird es schon nicht so schlimm werden.
Nach 5 Kilometern habe ich die ersten Sondierungsgespräche hinter mir. Zwischen
3.10 und 3.00 wollten auch noch andere laufen, aber die wollten vorsichtiger
angehen, denen war ich zu schnell. So konzentrierte ich mich auf die verbliebenen
2 grauen Läufer weit vor mir, nahm hier die kurzfristigen Ziel an.
Nach ca. 10km war das erste graue Ziel erreicht, ein Kollege, der zw. 3.10 und
3.00 enden will. Nach einem kurzen gemeinsamen Stück habe ich mich aber
abgesetzt, denn für mein Laufempfinden war dies zu langsam. Ich wollte und
konnte schneller, leicht und freudig. Und dann war da noch der zweite graue,
noch immer ca. 400m vor mir. Hier tat sich aber nicht viel. Ganz ganz langsam
immer ein bisschen näher. Bei 26km konnte ich ihn dann begrüßen,
auch er beklagte die Einsamkeit, da vorne. Vor Ihm war nix mehr zu sehen. Nach
kurzer Gemeinsamkeit stellte sich aber raus, das es meinem neuen Lauffreund garnicht
gut ging, (so lala), und ich mußte mich unverrichteter Dinge wieder alleine
auf den Weg machen.
So war ich vom flüssigen Tempo stets belastet, aber unverdrossen und guten
Mutes unterwegs, und das Tagesziel schien schaffbar. Bei 29 Km habe ich erfahren,
das ich auf 11ter Position liege, letztes Jahr habe mit 18 abgeschlossen, das
hörte sich ja prima an.
Bei 36km fing dann die Kilometerzählerei an, die letzten Kilometer sind
immer blöde, aber ich fand,die waren auch schon blöder. Das Ziel vor
Augen geht es natürlich tapfer weiter, da gebe ich den sich beschwerenden
Beinen kein Gehör und vertröste ich die Müdigkeit auf später.
Bei 40km traf ich dann noch einen notleidenden Kollegen, der gehend-humpelnd
sich dem Ziel näherte. Also Position 10.
So bin ich in die letzten Kilometer, die Vorfreude auf das baldige stehen-bleiben-dürfen
macht nochmals Beine. Und in den Zieleinlauf den Schlußspurt und durch
-- und die Zeit war 3.10.54 ! Da war ich doch überrascht (und enttäuscht)
worden, war ich mir doch sicher, daß ich mein Tagesziel sicher habe, und
nun um 50 Sekunden verfehlt. Alle Indizien sprachen dafür, und mein Gefühl.
Das kommt davon, wenn man ohne Uhr läuft.
Ich hatte aber trotzdem meinen Siegerlauf, weil ich ja mich so gefühlt habe,
habe die Zeit diesmal sogar ganz alleine abgelaufen, von den 42 Kiolmetern war
ich über 35 km alleine. Und habe denn doch sommerlichen Temperaturen getrotzt
( letztes Jahr war eher unterkühlt).
So komme ich zu meinem schon gewohnten Resumeé, es war wieder ein wunderbarer
Lauf, sehr zu empfehlen.
Und an Platzierung habe ich ja doch gewonnen.
Während ich letztes Jahr in der Gesamtwertung auf Platz 18 lag, war ich
dieses Jahr auf Platz 10, in der Altersklasse M45 bin ich von Rang 3 auf Rang
2 gerutscht.
Der Sieger hat für die Strecke 2.28 Std. gebraucht (der spinnt).
Platz | AK | Startnr. | Name | AK | Verein | Brutto | Netto | |
10 | (2) | 168 | LM | Ingobert Schabel | M45 | LT Karlsruhe | 03:10:54 | 03:10:52
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