Nachdem wir uns (zusammen mit Angelika und Ulrike) erfolgreich im Staffeltriathlon im Kraichgau geschlagen hatten, musste es diesmal für mich ein kompletter (0,7/20/5) werden.
Am 13.Juli war es dann soweit, mein erster Triathlon, natürlich nur über
die Jedermann-Distanz!
Tanja, Angelika und Markus starteten als Staffel. Früh sollte die
Anreise sein, um nicht große Umwege wegen gesperrter Wettkampfstrecken
in Kauf nehmen zu müssen. Der Wettergott meinte es nicht gerade gut
mit uns, denn es regnete schon seit der Abfahrt, aber bis zum Start 11:30h
bzw. 12:00h (Staffeln) war ja noch viel Zeit.
Nach dem Abholen der Startunterlagen ging’s erst mal in die Wechselzone 2 ( Zielbereich), um für den Umstieg vom Rad zum Laufen alles bereitzulegen, danach direkt zum See zur Wechselzone 1 (Schwimmen/Rad). Die Zeit bis zum Start vertrieben wir uns mit zuschauen bei den Schüler- und Jugendwettbewerben.
Halb 11 Uhr durften wir dann unsere Räder in die Wechselzone einchecken
und der Wettergott hatte Erbarmen, die Sonne kam durch. Nach einer kurzen
Wettkampfbesprechung fiel dann der Startschuss und alle 165 Teilnehmer
stürmten ins Wasser. Da der See relativ klein ist, mussten 2 Runden
absolviert werden. Die ersten 200m waren ein einziges Schlagen und Treten,
ebenso bei den Richtungswechseln um die Bojen! Wohl dem, der sich schnell
aus dem Staub (Wasser) machen konnte! Die 2. Runde war wesentlich ruhiger,
das Feld hatte sich weit auseinandergezogen.
Jetzt schnell raus aus dem See, durch Sand die Böschung hoch, die
Zeitnahme nicht vergessen (später sehe ich in der Ergebnisliste 85.
Platz, viel besser als erwartet!) und in die Wechselzone. Shirt überstreifen,
Laufschuhe (Klickpedale hab’ ich nicht) anziehen, Startnummernband
anlegen, Schwimmbrille runter, Helm und Brille auf und ab geht’s
im Laufschritt zum Ausgang. Auf’s Rad springen und gleich voll in
die Pedale die erste Brücke hoch. Dann geht’s auch schon wieder
abwärts unter einer Brücke durch, Blankenloch rechts liegen lassen
in Richtung Weingarten. Am Ortsausgang müssen alle auf die linke Straßenseite
wechseln, wegen der Wendepunktstrecke. Unterwegs nehme ich ein paar Schlucke
aus der Pulle, was bei dem Verkehr, wir haben ja nur die halbe Straßenbreite,
auch nicht gerade einfach ist. Kritisch wird es an den Wendepunkten, hier
werde ich regelmäßig überholt, weil ich mir einfach zuwenig
zutraue! Aber was soll’s, es ist ja der 1. Triathlon. Zwischendurch
muss ich immer aufpassen, daß ich nicht zu viel im Windschatten anderer
bleibe, denn die Kampfrichter fahren die ganze Zeit die Strecke mit ihren
Motorrädern ab. Nach 3 Runden und 6 mal die Autobahnbrücke hoch,
bin ich froh in die WZ2 zu kommen. Dort habe ich 1 Dose Red Bull deponiert,
das mich dann über die Laufstrecke tragen soll. Doch zuerst noch das
Rad bis zum Abstellplatz schieben und das natürlich auch mit Tempo!
Aber oh je, die dicken Oberschenkel wollen nicht so recht! Unendlich langsam
erreiche ich meinen Platz, Helm ab, die Dose reingeschüttet und los
geht’s durch die Zeitnahme auf die Laufstrecke.
Mein Tempo kommt mir verdammt langsam vor, aber mehr geht einfach nicht
und die Flügel lassen auch noch auf sich warten! Also quäle ich
mich im Schneckentempo über die Strecke, verstärkt durch den
Eindruck nur überholt zu werden. Auf einer Bank sitzen Christine
und ihre Eltern und feuern mich an, ich versuche mir ein Lächeln abzuringen.
Die 1. Runde ist um, die Beine schreien nach einer Gehpause, aber das kann
bei lächerlichen 5 km doch nicht sein! Also Zähne zusammen beißen,
die Trinkstationen lasse ich aus, ich krieg sowieso Nichts rein und womöglich
fällt danach das Laufen noch schwerer. Das Ziel kommt in Sicht, endlich,
aber für einen noch so kleinen Endspurt reicht’s einfach nicht!
Ergebnis beim Laufen: 138. Platz, ohne Kommentar...
Fazit:
Glücklich den Triathlon geschafft zu haben, der anstrengender als
ein Halbmarathon war, beim Laufen gefühlt wie die letzten km eines
Marathons... und Hawaii muß halt noch einige Jahre warten ;-) .
Trotz allem: Wärmstens zur Nachahmung empfohlen!
Rainer