LAUF-Festival von 9 ROCKerinnen am 17. März 2012 in Oberderdingen / Kraichgau

Die wenigen anwesenden Fans in Form von Männern schüttelten nur noch mit dem Kopf! Das ging ja schon lustig los, dieser ONLY FOR WOMEN Lauf. Schon auf der Einführungsrunde noch im Stadion hörte man(n) nur lautes „Geschnatter“. Und das soll 50 Meilen über Stock und Stein so gehen? Oh nee!

Von links: Monika N., Sabrina, Katrin, Sigrid, Carmen, Monika B., Barbara, Gela und Sonja

Nein, ihr männlichen und 2 weiblichen Fans, so schlimm wurde es dann doch nicht. Es war wohl nur so ein „warm up“ der 9 Läuferinnen in kurzen Röckchen. Kaum aus dem Stadion, ging die Gastläuferin aus der Schweiz, Carmen H., bereits in Führung. Logisch, dass wir Frauen dies ihren sehr langen, dünnen Beinchen zugeschrieben haben. Fachmänner würden sagen, dass sie einfach in der Ultralaufszene als RENNMAUS bekannt ist.  Lächelnd ließen wir restlichen 8 die Maus von dannen ziehen. Keine 2 Minuten später war nur noch ihr leuchtend giftgrünes Shirt von weitem zu sehen.

Es bildeten sich Laufgrüppchen. Sabrina G. aus Kaiserslautern, Monika B. aus Karlsruhe, Katrin Z. aus Friedrichshafen und Gela H. aus Oberderdingen. Dahinter Monika N. aus Oberderdingen mit den Verfolgerinnen Sonja B. aus Frankfurt, Sigrid K. und Barbara K., beide auch aus Oberderdingen. Wir Oberderdinger Läuferinnen hatten natürlich Heimvorteil. Wir kannten die für die Gäste gut markierte Trailstrecke in und auswendig. Schließlich war es ein Teil der KuSuH 100 Meilen Strecke. Und diese sind wir schon soooo oft gelaufen…

Bei noch frischen, aber bereits sonnigem Wetter ging es am Gartengebiet „Schänzle“ vorbei, über Wiesen den Wilfenberg hoch und runter bis zum Lehrnwald. Kleinere und größere Bäume aus Fällarbeiten störten nicht weiter. Augen zu und durch. Oder besser „Augen auf und drüber“. Auf Singletrails bis nach Gölshausen, Industriegebiet. Dort über die B293 in den Wald Richtung Bauerbach, dann Büchig und Diedelsheim. Nach ca. 16 KM die erste Verpflegungsstelle. Am Weckerlesbrünnle in Diedelsheim.  

Die 2 Helferinnen, Steffi R. und Sabine W., beide vom SVO Lauftreff 100, warteten bereits. Schließlich wurden sie von Carmen und Sabrina (die hatte sich bereits nach wenigen Kilometern von ihrer Gruppe abgesetzt) vorgewarnt. Schnell einige Becher Apfelsaft, Cola und Wasser getrunken und Schokolade, Kekse und sonstiges an Nachzeugs gegessen. Und weiter.

Über den Kamm Bretten hinunter durchs Hausertal, Richtung Krankenhaus. Vor diesem, einen steilen Hügel hinauf auf Feldwegen und Wiesen bis zum Brettener Wald. Im großen Bogen bis kurz vor Nussbaum, daran vorbei und wieder Richtung Sprantal. Auf  Trailabschnitten, Forstwegen und fast ohne Asphalt. Die KuSuH Strecke kann sich wirklich als „entasphaltiert“ schimpfen. In Läuferkreisen ein Geheimtipp J

Die nächste VP-Crew erwartet uns bei der Köhlerwiese oberhalb von Sprantal. Anette W. und Carmen St., beides erfahrene KuSuH-Helferinnen, hatten sich erbarmt für 3 Stunden bei heftigem Wind und kühlen Sonnenstrahlen dort Dienst zu tun. Inzwischen hatten wir Frauen unser Tempo gefunden. Zwischen etlichen Gehpassagen an Hügeln, folgten immer wieder flotte lange Laufeinheiten. Insgesamt waren wir laut Plan des DS Wolfgang viel zu schnell unterwegs. Aber das sind wir inzwischen gewohnt! Und wir laufen ja „nur“ 50 Meilen und keine 100 und da darf es ruhig etwas ausgelassener schneller sein… So dachten wir jedenfalls!

Während die VP-Helfer fröstelten liefen wir in Kurzarm und mit wehendem Laufröckchen. Uns war es ganz schön warm. Sobald wir aus dem Wald kamen blies zwar ein recht ordentlicher Wind, aber gleichzeitig hatte die Sonne schon ziemliche Kraft. Egal. Weiter.

Die Strecke zwischen Köhlerwiese und Knittlingen, führt entlang der Bahnlinie vom Burgwäldchen bis nach Ruit und Kleinvillars. Am Aalkistensee vorbei und wieder in den Wald. Auf dem alten, sehr urigen Waldenserweg bis nach Knittlingen. Jetzt wurden so langsam die Beinchen müde und auch das Gegacker von uns Frauen war schon lange verstummt. Bei der nächsten VP in Knittlingen (Heinz K., Walter H. und Heiko R.) hatten wir ja schon knapp 53 KM in den Knochen. Hier gab es die Option auszusteigen und den Lauf zu beenden. Also offiziell.

 Katrin vom Bodensee wollte dies ursprünglich auch tun, aber weil das Wetter so schön war, die Mitläuferinnen so „lieb und nett“ hat sie es sich anders überlegt und ist auch weitergelaufen. Prima. Allerdings hat sie schon wenige Kilometer weiter einen Gang runterschalten müssen. D.h. Monika und ich haben uns verabschiedet und Katrin ist allein weitergelaufen. Kein Problem. Bei uns Läufer gibt es eine Regel: JEDER LÄUFT FÜR SICH!

D.h. wenn einer schlapp macht oder im Gegenteil schneller laufen möchte – kein Problem! Wenn es der Zufall will, dann trifft man sich irgendwann auf der Strecke wieder oder auch erst im Ziel. Monika hat gleich das Tempo etwas angezogen und ich mit. Den Scheuelberg hoch und runter, durch eine kleine, etwas unwegsame Schlucht mit ausgetrocknetem Bachbett bis zum Steinbruch Freudenstein. Durch dieses Dörfchen bis zum Häldegässle. Viele, viele Treppen steil hinauf. Bis ganz nach oben, an den Weinbergen vorbei wieder Richtung Bernhardsweiher. Durch den Wald, am See entlang (zum Glück mit ohne Froschwanderung) und am Waldrand die Treppenstufen zum Horn hinauf. Noch einige Forstwege im Galopp und juhu, da war die letzte VP. Die Grillstelle Horn. Etliche Helferinnen und auch Helfer haben uns schon erwartet. Es gab frischen Kaffee und total lecker Gewürzkuchen von Edith G.. Danke Edith. Dein Kuchen hat mir noch Flügel für die restlichen 6 Meilen verliehen, oder so ähnlich. Noch kurz das Lob der Helferinnen (Annette Z., Bettina Pf., Sibylle P. und die eingegipste Renate D., Heinz K., Jürgen Z., Wolfgang und David H.) genossen und ab zum Endspurt Richtung SVO. Der Endspurt entpuppte sich als etwas zäh und lang über den TrimmDichPfad, den Bremich hinunter und wieder durch den Wald bis zur Baumscheibe. Von dort Richtung Hagenrain. Nach Strassenquerung den alten Steinhauerweg hinauf.

Oh je, was ist hier passiert??? Wohl wurden umgesägte Bäume mit Panzerfahrzeugen aus dem Wald geschleift! Der gesamte alte Steinhauerweg ist zur breiten „BAB“ geworden… Hoffentlich verwächst sich das wieder. Wäre schade, um diesen Weg, den eine Läuferin von unserem Lauftreff gehegt und gepflegt hat!

Dann noch einen steilen Weinberg entlang hoch hinauf und ab durch den Wald, bis zum Waldrand am Gelände der Ziegenfarm Voorhoeve. Jetzt aber endlich der Endspurt!  Auf Asphalt und durch den Ort bis zum Zieleinlauf ins Clubhaus des SVO. Nach und nach trudelten wir Läuferinnen dort ein. Die Favoritin aus der Schweiz leider nicht! Sie hat kurz nach dem Scheuelberg wegen einem heftigen Asthmaanfall aufgeben müssen. Wolfgang hat sie mit dem Auto dort abgeholt. Sie ist dann auch sofort wieder nach Hause gefahren. Später haben wir erfahren, dass sie mit Hitze nicht so gut umgehen kann… Hm, so ist halt jeder anders.

Erste, bei diesem 50 Meilen Lauf, wurde unser Küken, die Sabrina aus Kaiserslautern mit einer Zeit von 10.25 Stunden, dann kam Monika aus Karlsruhe gemeinsam mit Gela in 10.38 ins Ziel. Nach 11.10 Stunden erreichten Sigrid und Barbara aus Oberderdingen das Clubhaus, eine Minute später, mit 11.11 Stunden die Sonja aus Frankfurt. Katrin vom Bodensee wurde Letzte mit 11.28 Stunden. Allerdings auch, weil sie wusste, dass sie die Letzte ist und bereits mit dem Abräumen der Marker begonnen hatte. Etliche Marker hat sie unterwegs sogar einem SVO Mitglied in die Arme gedrückt, er möge diese bitte beim SVO abgeben… So sind die „Südländer“ halt J Nochmals herzlichen Dank an dieses Mitglied und an Katrin fürs Einsammeln. Monika N. kam nach 7.09 Stunden bei 53 KM ins Ziel. Sie hatte die Kurzvariante gewählt, da sie schon Wochen vorher wegen Krankheit nicht so trainieren hat können, dass es für die gesamte 50 Meilen Strecke gereicht hätte.

Alle Mädels waren glücklich und zufrieden mit ihrer Zeit und gemeinsam mit den Markierern  den Ehemännern und Freunden wurde noch im Clubhaus gefeiert.  Ein Dank hier an dieser Stelle an den Clubhaus- Wirt, Thomas, der uns mit Frühstück und lecker Abendessen verwöhnt hat. Es war ein super schöner Tag für alle Beteiligten. Ob es eine Wiederholung gibt? Im Moment ist keine geplant.

Bedanken möchte ich mich nochmals bei allen Helfern die zu diesem wunderschönen Tag beigetragen haben. Stundenlanges markieren und abmarkieren durch das Biker Team und das Ausharren der Helfer an den Verpflegungsstellen.

gez. Gela Höfle/März 2012