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Laufbericht Amsterdam (mit einiger, begründbarer Verspätung)

Bilder sprechen Bände

Amsterdam am 17. Oktober, 2004. Um 11:00h ist es soweit.

Die Monate der Vorbereitung liegen hinter uns – ebenso wie die letzte Woche mit der kurzen Trainingspause und zwei sehr netten Tagen Fahrt nach - und Aufenthalt in Amsterdam.

Gut, dass wir gestern am Samstag schon einmal hier am Olympia – Stadion waren und uns mit den örtlichen und organisatorischen Gegebenheiten vertraut gemacht haben. Über 11.000 Teilnehmer, davon 4.495 beim Marathon, eine Menge Menschen laufen hektisch die erforderlichen Stationen ab.

Ich bin wirklich froh, dass Carsten ganz in meiner Nähe ist und wir diese Herausforderung gemeinsam bestehen. Jetzt in der Startaufstellung richtet sich die Konzentration ganz auf die eigentliche Aufgabe. Block D, orangefarbenes Armband, Zielzeit zwischen 03:30h und 04:00h, draußen bewegen sich irgendwo Annette und Sandra. Sie haben sich schon überlegt, an welchen Stellen sie uns anfeuern wollen. Sie nehmen die Metro und das Motto heißt ‘Follow your team’

Pünktlich um 11:00h fällt der Startschuss und mein erster Marathon beginnt.

Zunächst geht es auf breiten Straßen durch den Stadtteil ‘Oud West’ und in einem großen Bogen (innerstädtische Bebauung und gut 1.000 mtr. ‘Vondelpark’) wieder zurück ins Stadion, welches wir nach ca. 7,5 km wieder erreichen. So werden dann auch unsere letzten 3 km aussehen.

Trotz des kalten und feuchten Wetters (9 Grad, aber nur sehr vereinzelt ganz leichter Nieselregen) sind die Amsterdamer zahlreich an den Straßen und begeistert bei der Sache. Am meisten fallen mir in regelmäßigen Abständen die rhythmischen Sambatrommeln auf. Kurz nach dem Verpflegungspunkt (VP) am KM10 sehen wir unsere treuesten Fans, Sandra und Annette. Zum Einlaufen sollte es bis hier hin ein 6er Schnitt sein – Punktlandung.

Ich glaube an dieser Stelle, endlos so weiter laufen zu können. 2 km später pinkeln wir improvisiert – aber erleichternd.

Nach km 14 stoßen wir auf die Amstel und folgen ihr bis ‘Oudekerk’. Am gegenüberliegenden Ufer sprintet gerade der Rest der Spitzengruppe vorüber – gazellengleich. Sie sind bereits bei KM21. Es wird mir immer ein Rätsel bleiben, wie man solche Distanzen auch schlicht doppelt so schnell laufen kann. Aber da ist auch schon die Brücke als Wendepunkt und auch wir haben dann irgendwann die Marke 21,1 km passiert (Zeit 01:52:15h). Der Blick zurück zeigt uns jedoch am anderen Ufer nur noch den Besenwagen. Knapp 1 km vor KM25 verlassen wir die Amstel und bewältigen in eine Schikane in einem Industriegebiet, ‘Overamstel’. Diesmal steht am Wendepunkt eine haushohe Version des Wahrzeichens des Hauptsponsors, der ING Bank, ein aufgeblasener Löwe in blass – orange. Carsten hält sich seit 20-30 min. leicht hinter mir.

Unerwartet stehen in einer Rechtskurve Annette und Sandra und ich erkenne sie schon von weitem. Ein freudiges Hallo und weiter geht’s.

KM30 wird passiert und wir umlaufen jetzt das Viertel ‘Oost/Watergraafsmeer’. Eine Eisenbahnbrücke stellt die größte Erhebung dar; wir nähern uns dem Hafengebiet. Rechts liegt dann das Schifffahrtsmuseum, auf diesen Punkt hatte ich mich schon gefreut.

Bis hier hin keine besonderen Vorkommnisse. Sicher, ich war über die letzten 8- 10 km etwas langsamer geworden – aber 03:55h waren immer noch drin.

Aber dann, gerade am Eingang zum ‘Centrum’, mit den typischen Amsterdamer Grachten, meldeten sich schlagartig meine Knie, wiederholte Gehpausen trotz Anfeuerungen der Zuschauer und anderer Läufer. Der einzige Trost: auch andere verlangsamten hier deutlich.

Ich versuchte gerade wieder so etwas wie ‘Laufen’, als ich erneut die Mädels passierte – noch knapp 4 km!

Wieso half jetzt nicht mein Powergel von KM30? Wo war eigentlich Carsten? … und immer wieder: Wieso mache ich das überhaupt? Bei KM39,5 klopft es vertraut und aufmunternd auf meinen Rücken: Carsten! – große Freude und gemeinsames Leid, auch seine Knie schmerzen. Wir gehen ein Stück zusammen.

Und irgendwie hat es auch geklappt, die letzten 2 km noch (oder besser wieder) zu laufen. Nettozeit von 04:04:15h für Carsten und 04:00:43h für mich.

 

 

 

Ab jetzt kann ich mitreden … und irgendwo im Hinterkopf wohnt nach anfänglichen Flüchen und gegenteiligen Beteuerungen der Gedanke an DAS NÄCHSTE MAL.

 

Karlsruhe, am 25. Oktober 2004

 

Detlef Gödecke

 

P.S.: ' und hier noch ein wenig O-Ton '

Nieuw parcours record voor ING Amsterdam Marathon

ING AMSTERDAM MARATHON, OCTOBER 17, 2004 - De Keniaan Robert Cheboror heeft vandaag tijdens de 29-ste ING Amsterdam Marathon een nieuw parcours record gevestigd. Met 2:06:23 verbeterde hij het vorig jaar gelopen record van 2:06:39 van landgenoot William Kipsang die dit jaar tweede werd in 2:08:41. Fransman El Hassan Lahssini werd derde met 2:10:10.
Beste Nederlander was Hugo van den Broek die met een persoonlijk record van 2:12:08 als vijfde binnenkwam.
Beste vrouw was Helena Javornik uit Sloveniè met 2:27:33, gevolgd door Emily Kimuria uit Kenia (2:29:46) en Tigiste Abidi uit Ethiopië (2:33:26).

De ING Amsterdam Marathon vestigde niet alleen een parcours record, maar met 16.000 ook een recordaantal deelnemers

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