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Ein Bericht von Nicole Machura

35. internationaler Gebrüder Grimm Lauf 07.06.2019 (Jubiläum)

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5 Etappen 82 km an 2,5 Tagen begrenzt auf 500 Teilnehmer

  1. Etappe: Start in Hanau - Ziel Niederrodenbach 16 km Freitag 17:30 Uhr

  2. Etappe: Start: Niederrodenbach - Ziel Neuenhaßlau 14 km Samstag 9:30 Uhr

  3. Etappe: Start: Neuenhaßlau - Ziel Gelnhausen 17 km Samstag 17:30 Uhr

  4. Etappe: Start: Gelnhausen - Ziel Wächtersbach 17 km Sonntag 8:30 Uhr

  5. Etappe: Start: Bad Orb - Ziel Steinau 18 km Sonntag 15:30 Uhr

Freitag, den 07.06.2019 um 17:30 war es endlich soweit, der internationale Gebrüder Grimm Lauf 2019 ist gestartet und ich war dabei. Jede Etappe stand im Zeichen eines der Gebrüder Grimm Märchen.

Für mich eine ganz neue Erfahrung und entsprechend aufgeregt und voller Vorfreude war ich. Ich war auf den Start heiß wie Frittenfett und das ganze Event hat diese Freude bestätigt.

Michael Jung hat mich mit seinem Spirit angesteckt. Er war im letzten Jahr dabei, er hat viel erzählt und immer sehr geschwärmt und mich so auch neugierig gemacht. Wir sind somit Freitag gemeinsam gen Hanau, der Geburtsstadt der Gebrüder Grimm gefahren und haben unsere Startunterlagen geholt und unser Gepäck aufgegeben. Michael kannte bereits so einige Leute vom letzten Jahr und ich wurde gleich super mit aufgenommen und integriert. Man hat direkt gemerkt, dieser Lauf ist eine große Gemeinschaft und verbindet. Das Gepäck wurde zum ersten Zielpunkt transportiert.

Dann ging es auch schon an den Start die Spannung stieg, aber vor allem die Freude, auf das was nun alles vor mir liegt und kommt und dass es endlich los geht.

Rotkäppchen-Etappe

Start 1. Etappe, 16km, die Strecke ist flach, viel Asphalt, aber auch etwas durch den Wald, super zum Laufen. Alle paar km, ca. 3-4 schätze ich, waren Getränke gestanden und alle paar Meter standen eingefleischte Helfer und wiesen uns den Weg.

Die Stimmung war spitze und jeder hatte Lust auf das Kommende. Mir ist der Lauf super leicht gefallen und ich hab schön in meinem lockeren Tempo durchgezogen. Auf die letzten 5 km kam dann Gewitter und Regen auf. Im Ziel wurden wir bereits erwartet vom Moderator, der immer einen kecken Spruch auf Lager hatte. Es gab reichlich Getränke und Obst.

Unser Gepäck stand bereits in der Turnhalle für uns bereit. Es war ein ziemliches Gewusel unter allen. Duschen waren gemischt, was nicht schlimm ist, eher witzig, wenn man nicht gerade prüde ist. Jeder hat Rücksicht auf den anderen genommen, eine schöne Gemeinschaft war dort zu spüren und man ist schnell mit den Leuten in Kontakt gekommen.

Wir haben unser Lager aufgeschlagen und uns gestärkt mit Essen, was wir uns noch von daheim mitgenommen haben. Gegen 22:00 Uhr gingen die Lichter aus wie DAMALS IM FERIENLAGER!!! Ein paar unterhielten sich noch, aber es wurde schnell still. Die Nacht auf Isomatte und Schlafsack war mehr als hart. Das bin ich gar nicht mehr gewohnt, aber Augen zu und durch und einfach nur Spaß haben, gesagt, getan.

Zack war's auch schon Tag 2 des Spektakels und der Start war seeeehr früh, da im Grunde jeder Läufer gefühlt erstmal gefrühstückt hat. Ich gehöre nicht zu den Frühstückern, kann nicht essen und laufe am liebsten nüchtern, sonst wird mir schlecht. Daher habe ich noch etwas länger in der Senkrechten vor mich hin gedöst. Irgendwann hat man sich dann auf die nächste Etappe vorbereitet.

Dornröschen-Etappe

Samstagmorgen. Auf geht’s in die 2. Etappe. Lockere kurze 14 km, die Strecke nicht ganz so schön, viel Asphalt wenig Wald, aber schnell vorbei. Etwas hügelig, aber nicht schwer. Versorgung und Hilfe, wie schon auf der ersten Etappe wunderbar und schön. Auch die Anwohner in den Ortschaften bejubeln und feuern an, viel Motivation für jeden. Im Ziel warten wieder ausreichend Getränke und Obst für uns. Michael und ich haben die beiden Etappen problemlos gewuppt und sind bester Laune und guter Dinge. Wir können uns wieder duschen und in der Turnhalle entspannen, das Gepäck ist bereits vor Ort bereit gestellt. Wir schlagen unsere Lager auf und jeder döst vor sich hin ein paar Stunden oder isst etwas.

Zur Verpflegung gab es Suppe vor Ort für wenig Geld. An der Halle war an dem Tag viel los. Da war noch ein Beachvolleyball-Event. Party pur und etwas unruhig für unser kleines Nickerchen, aber nicht schlimm. Wir haben uns dann auch sehr bald wieder für die nächste Etappe vorbereitet und umgezogen. Das Wetter war super erträglich, nicht zu heiß.

Schneewittchen-Etappe

Samstagnachmittag 3. Etappe von 17 km und einiges an Höhenmeter. Jetzt ging der Gebrüder Grimmlauf gefühlt erst richtig los. Denn nun wurde es anstrengender durch die Höhenmeter, die dazu kamen. So einige sind diese dann eher schnellen Schrittes nach oben und nicht laufend. Und wo es hoch geht, geht es dann auch wieder runter. Die letzten km sind nur so verflogen, da immerzu bergab und somit auch die Pace super schnell. Das Ganze geht aber auch gut in die Gelenke und ist auf so lange Einheiten nicht zu unterschätzen. Aber der Spaß stand immer im Vordergrund nicht die Zeit.

Im Ziel angekommen galt es erstmal trinken und Banane futtern. In der Turnhalle war bereits wieder unser Gepäck. Auf zu den Duschen, Lager richten und das Schöne ab der 3. Etappe gab es Massageservice für uns alle. Jedoch musste man dort ganz schön lang warten. Aber das war egal. Die Massage haben wir mitgenommen und ich sag nur mächtig AUA in den Waden und dann alles prima. Nach der Massage (21:00 Uhr) ging es dann zur angekündigten Pastaparty. Hier wurde ein großes Buffet für alle mit verschiedenen Salaten und Nudel/Reisgerichten aufgebaut und jeder konnte nach Lust und Laune sein Kalorienkonto ordentlich auffüllen. Leider war ich recht spät dran und es gab nimmer so viel. Somit blieb ich eher leer in meiner Magengegend. Aber ich habe es ja überlebt, finde das nicht so schlimm, da ich leer eh am besten laufen kann. Gegenüber der Halle gibt es auch einen Edeka, dort hat sich Michael entsprechend für das Abendessen versorgt, somit im Grunde vor Ort, dann für jeden was dabei. 22:00 Uhr gingen wieder die Lichter aus. So mancher hat dann bereits sogar schon geschlafen. Ich konnte in dieser Nacht kaum schlafen, ich war innerlich recht unruhig und so motiviert und voller Glückshormone, schon so weit gekommen zu sein, und happy, dass ich es alles so gut körperlich wegstecke.

Neuer Morgen, neues Glück und in den letzten Tag gestartet. Alles war wieder sehr früh, da der Start auch eine Stunde eher war als bei Etappe 2.

Frau Holle-Etappe

Etappe 4, von 17 km. Für mich im Nachhinhein betrachtet die schönste Etappe. Zwar die anstrengendste, aber zum Laufen die Schönste, da sie überwiegend im Wald war, jedoch sehr hügelig und wellig mit 800 Meter Höhenunterschied, sehr schweißtreibend und anstrengend, wenn man das Wellige so nicht gewohnt ist. Aber dann geht man halt und macht 'nen Mix aus Laufen und Hiken daraus. Improvisation ist alles. Versorgung, Hilfe und Applaus wieder ganz wunderbar. Im Ziel angekommen hat mich Michael schon in Empfang genommen, denn er musste leider diese Etappe und das weitere Teilnehmen am Lauf abbrechen. Sein Knie hat nicht mehr mitgemacht und für ihn waren hier die Gebrüder Grimm 2019 leider zu Ende. Mich hat das für ihn sehr traurig gemacht, denn er hatte sich so auf den Lauf, das Event und alles gefreut. Mir tat das sehr leid für ihn.

Für uns andere alle ging es nach dem Lauf Duschen und dann mit Bussen direkt weiter zu einer weiteren Halle für eine kurze Verschnaufpause und Stärkung. Es gab Suppe, Kuchen und Würste für wenig Geld und noch etwas Schlaf, aber die Phase der Erholung war heute leider nur sehr wenig, denn der Start der letzten und 5. Etappe war schon um 15:30.

Hänsel und Gretel-Etappe

Etappe 5, von 18 km krönender Abschluss. Längste Einheit mit längstem Anstieg. Der Anstieg ging dann nach ca. 1,5 km Laufen auch schon gleich los und Respekt, wer des schafft, hoch zu laufen. Ich bin quasi gekrochen. Und das obwohl ich ja viel auch am Hiken bin, aber es war doch recht steil. Ich bin etwa einen knappen km laaaaangsam gelaufen. Dann bin ich aber doch gegangen, echt steil und zieht sich vor allem das Stück, gesamt ca. 1,3 km und von 189m auf 304m Höhe.

Oben angekommen ging es dann ca. 2 km nur noch bergab. Und das hat mich zusammen mit der 4. Etappe 'nen Zeh gekostet. Aber Schwund gehört dazu. Zu viel Druck auf dem Zeh beim Berg ab Laufen. Dann ging es auch recht asphaltiert flach weiter. Hat sich auch recht gezogen, da die Strecke nicht sehr schön war. Aber wir haben uns alle durchgebracht und dank den tollen Helfern überall und der eigenen Euphorie, die nach wie vor noch da war, ging das ganze Gebrüder-Grimm-Wochenende super durch und hätte auch gern noch einen Tag länger dauern können. Wo sich dann alle noch miteinander über das Erlebte bei Regeneration und Lagerfeuer austauschen hätten können. Ziel war Steinau. Hier haben die Gebrüder Grimm einige Jahre gelebt.

Ich bin ein großer Fan von Märchen und habe als Kind die Märchen der Gebrüder Grimm sehr geliebt und liebe auch heute noch die Verfilmungen, wenn diese auch recht gruselig sind. Aber so sind Märchen nunmal. Dunkel und gruselig. Aber mit Happy End.

Für mich war das ganze Wochenende eine tolle Erfahrung. Ich habe jede Etappe für sich sehr genossen und bin auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder dabei. Im Ziel gab es dann Pommes und 'ne Grillwurst. Eigentlich esse ich so Zeug ja überhaupt nicht. Aber ich war einfach nur noch leer und brauchte neue Energie, während ich mir die Siegerehrung der Spitzenläufer angeschaut habe.

Für mich Maschinen, was da für Zeiten gelaufen wurden. Einfach irre. Aber mir ging es um den Spaß und das ganze drum rum und dafür habe ich gefühlt doch recht ordentlich abgeschnitten.

Die Helfer und Organisatoren haben da wirklich Großes geleistet. Es war rundum stimmig und einfach nur ein ganz tolles Event/Wochenende.

Schade nur, dass Michael nicht abschließen konnte. Aber im nächsten Jahr wuppen wir das ganz sicher wieder zusammen und nehmen beide das Finisher-Shirt mit heim.

Die Energie von diesem Wochenende wirkt unglaublich lange nach. Ich will nur noch laufen, laufen, laufen. Ich habe mich für einige tolle Läufe, die nun noch bis September kommen, angemeldet und freue mich auf das, was 2019 noch kommt.

Nach langer Pause genieße ich nun das Ganze umso mehr.

Nicole Machura

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